Infektionen und rheumatische Erkrankungen

24. Mai
Expertenvortrag
24. Mai 2022, 18:00 Uhr

Referent: Prof. Dr. Torsten Witte, Klinik für Rheumatologie & Immunologie, MHH, RESIST

Inhalt: Einige Rheuma-Erkrankungen werden sicher durch Infektionen ausgelöst, und andere dieser Erkrankungen werden wahrscheinlich durch Darmbakterien beeinflusst. In dem Beitrag von Prof. Torsten Witte wird der Kenntnisstand zu den Rheumaerregern erläutert, und diskutiert, ob die Beeinflussung der Darmbakterien durch Diät sinnvoll ist.

Antworten auf Ihre gestellten Fragen

1. Bei Beschwerden (geschwollene Finger/Nesselsucht etc.) einer Nahrungsmittelallergie ist es wichtig, alle Auslöser für die allergischen Symptome zu identifizieren und diese zu vermeiden. Eine Untersuchung bei Allergologen ist hier hilfreich. Der Diätvorschlag hängt dann von den auslösenden Nahrungsmitteln ab, die gemieden werden müssen. Eine Stuhluntersuchung hilft dagegen nicht weiter.

2. Die Psyche ist für rheumatische Erkrankung sehr wichtig. Stress-Situationen, insbesondere schwere Ereignisse wie Tod des Partners, Scheidung oder Mobbing bei der Arbeit erhöhen anhand einer früheren Studie das Risiko für Schübe der rheumatischen Erkrankung um das 15fache.

3. Es gibt viele Faktoren, die dem Risiko beitragen, an Rheuma zu erkranken. Bei den meisten rheumatischen Erkrankungen wird ca. 50% des Erkrankungsrisiko durch Erbfaktoren vermittelt. Solche Erbfaktoren werden identifiziert, indem die Gene (die Erbsubstanz) einer große Zahl von Patienten und von Blutspendern (in der Regel jeweils 1000-10000 Individuen) sequenziert werden, und anschließend wird berechnet, ob bei Rheuma-Patienten Genvarianten häufiger vorkommen als bei Gesunden. Die andere Hälfte des Erkrankungsrisikos wird durch Umweltfaktoren vermittelt, dazu zählen Ernährung und deren Einfluss auf Darmbakterien, Rauchen, Staubexposition und vieles mehr. Solche Umweltfaktoren werden ermittelt, indem eine Vielzahl von frisch an Rheuma erkrankte Patienten und gleichaltrige gesunde Individuen zu allen möglichen „Life Style Faktoren“, Beruf und damit verbundenen Expositionen für Stäube, Ernährung etc befragt werden. Anschließend kann wieder berechnet werden, ob bestimmte Umweltfaktoren häufiger bei den Patienten vorkommen. Die genetischen Untersuchungen erfolgen derzeit rein aus Forschungsinteresse. In Zukunft, wenn die Preise solcher Untersuchungen fallen, erhoffen wir uns aber, dass genetische Untersuchungen helfen werden, die beste Therapie für die individuellen Patienten auszuwählen. Die Identifizierung von Umweltrisikofaktoren hat dagegen bereits jetzt eine Konsequenz: Bei vielen rheumatischen Erkrankungen verschlechtert Rauchen den Verlauf der Erkrankung, so dass den Patienten eine Nikotinkarenz empfohlen werden kann.

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