Methodik
Im Rahmen einer schriftlichen, anonymen Befragung wurden alle Teilnehmer, die zwischen
2007 und 2011 an mindestensfünf 3-stündigen Bildungsveranstaltungen teilgenommen haben (n=1234), befragt. Eingesetzt wurde ein teilstandardisierter anonymisierter Fragebogen, mit Fragen zu Wissen und Einstellungen, präventivem Verhalten, Inanspruchnahme von Leistungen
des Gesundheitswesens und zum Umgang mit Professionellen.
Ergebnisse
Die Rücksende-Rate (ohne Erinnerungsschreiben) betrug 42,7%. 71 % der Antwortenden sind Frauen (Alter 17 bis 87 Jahre (Median 64)), 29% sind Männer (Alter 19 bis 82 Jahre (Median 66)). 49,5 % haben eine hohe Schulbildung, 59,2 % sind chronisch krank, 25,9% privat krankenversichert. Die Zusammensetzung der Antwortenden spiegelt weitgehend die Struktur der Teilnehmer an den Veranstaltungen insgesamt. Fast alle Befragten geben an, dass sie durch die Teilnahme an den Bildungsveranstaltungen mehr als vorher über ihren Körper wissen (95,7%), sich besser über Krankheiten informiert fühlen (93,6%) und eher in der Lage sind, Krankheitssymptome zu erkennen (68,8%). Mehr als ein Drittel geht kritischer mit Medikamenten und Packungsbeilagen um. Jeder 6. fragt den Arzt häufiger nach Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Teilnehmer werden im Umgang mit Ärztinnen und Ärzten kritischer und selbstbewusster. Tendenziell werden die genannten Effekte besonders häufig von Menschen mit chronischen Erkrankungen berichtet.
Inwieweit diese Selbsteinschätzungen der Teilnehmer als ein primärer Effekt des Besuchs der
Veranstaltungen der Patientenuniversität zu bewerten sind, wird in weiteren kontrollierten Studien überprüft.